Technologie-Wandel?

Ist 2013 das Jahr der Entscheidung?

Zuerst einmal ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr 2013 Euch allen. Diese Jahreswechsel haben immer etwas Mystisches an sich. Man  pflegt neue Pläne zu schmieden, Ziele zu definieren und sich ganz allgemein neu mit etwas aufgesetzter Zuversicht ans Werk zu setzen. Nicht erreichte Ziele aus dem Jahr 2012 interessieren jetzt nicht mehr – jetzt gilt es, neue Horizonte anzuvisieren

Neue Technologien - Cloud
Neue Technologien – Cloud

Das Internet ist derzeit überfüllt mit Vorhersagen, was so alles im neuen Jahr kommen soll. Muss das jetzt von unserer Seite auch noch sein, fragen Sie sich zu Recht. Wir haben das im vergangenen Jahr schon einmal getan (Die 10 Top ITSM Herausforderungen für 2012). Bei der Planung dieses ersten Blog-Beitrages im 2013 habe ich natürlich nochmals nachgelesen, was vor einem Jahr auf der Agenda stand  – und ich denke – ich könnte den Blog eins zu eins nochmals publizieren. Nicht, dass die Herausforderungen letztes Jahr nicht zutrafen – aber sie sind auch für das neue Jahr 2013 noch nicht ganz ausgestanden. Also lassen wir es lieber.

Dass sich die Mobilität, die Cloud-Technologie und die sozialen Netze noch stärker auf die  Arbeitsweise von uns auswirken werden, lässt sich leicht vorhersagen. Auch dass sich das private und geschäftliche Leben in der Nutzung der IT-Technologie immer weniger wird trennen können, ist auch leicht absehbar. Die Konsequenzen daraus müssen gelöst werden – werden es aber nicht verhindern können.

Neue Technologien im Anzug
Neue Technologien im Anzug

Es kommt eh, wie es kommt. Haben wir überhaupt einen Einfluss darauf? Auf Trends Einfluss zu nehmen ist eh verkehrt – das gelingt nur ganz selten und sicher nicht allen. Aber sich auf Trends vorbereiten und einrichten, kann durchaus Sinn machen

IT-Organisationen in Unternehmen werden im 2013 bestimmt noch stärker auf den Prüfstand gestellt werden. Die Nutzung der IT als ein gemanagter Service ist immer einfacher aus dem Netz erhältlich – sowohl als Infrastruktur-Technologie als auch als Applikations-Software. Unternehmen, welche noch auf alten Legacy-Systemen aufbauen, werden den Schritt wohl noch etwas hinauszögern. Agilität mit den neuen aufkommenden Technologien aber wird für alle Unternehmen entscheidend für die eigene Entwicklung sein. Kann ich als IT-Verantwortlicher die geforderte Enabler-Funktion wahrnehmen – oder werde ich als Verhinderer wahrgenommen?

Ich denke, das Jahr 2013 wird für die Unternehmens-IT sehr entscheidend werden. Es lohnt sich, die IT-Strategie nochmals auf den Prüfstand zu stellen und dies nicht als rein IT-interne Angelegenheit zu tun. Die Form, wie die IT in Zukunft vom Business bezogen wird und welche Rolle eine IT-Organisation in Zukunft dabei spielt, wird sich zwangsläufig ändern. Lest dazu auch meinen Beitrag in die Zeitschrift „it Service Management“ vom Oktober 2012. Es wäre klug, wenn diese Form gemeinsam mit dem Business abgestimmt wird. Und nicht, dass dies als Überraschungsevent plötzlich einfach so – und für die IT-Organisation völlig unvorbereitet – entschieden wird.

Egal wie man zu den aktuellen technologischen Entwicklungen steht: die Herausforderungen werden sowohl für die, die sich dagegen stemmen gross werden – wie auch für diejenigen, die die Chancen darin erkennen und den Weg für das Unternehmen ebnen wollen:

  • Informations-Sicherheit & Risiko Management – wie schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen für eine sichere Kommunikation mit mobilen Geräten. Oder aber, welche Argumente können wir noch aus dem Hut zaubern, um das Business vor der Nutzung der eigenen Geräte abzuraten (BYOD)?
  • IT-Governance & Compliance – wie stimmen wir unsere IT-Aktivitäten auf die Unternehmensziele ab und wie können wir sicherstellen, dass die immer strenger werdenden Auflagen durch die IT erfüllt werden? Oder aber, wie können wir uns weiter auf den Technologiebetrieb  beschränken und alle Governance- und Compliance-Fragestellungen dem Business überlassen?
  • Sourcing Governance und Managen der Lieferanten – wie stellen wir sicher, dass wir die richtigen Sourcing Partner auswählen und unsere Lieferanten im Griff behalten? Oder aber, wie können wir unser Business überzeugen, dass wir auch in Zukunft der einzig richtige Partner sind, der die Fragestellungen am besten zu lösen vermag?
  • Unternehmensarchitektur & Cloud Computing –  Wie integrieren wir die bereits vorhandenen und immer stärker aufkommenden Cloud-Dienste in unsere Informations- und Technologie-Architektur und wie stellen die Kontrolle und Sicherheit der Datenzugriffe sicher? Oder aber,  wie verhindern wir den Einzug der Cloud-Dienste in unser Unternehmen, respektive wie positionieren wir die Verantwortlichkeit beim Business, wenn trotzdem solche Dienste in Anspruch genommen werden?

Ich empfehle grundsätzlich eine konstruktive Position einzunehmen und den Weg für eine sichere Nutzung der neuen Technologien zu ebnen, anstelle die Veränderung aufhalten zu wollen. Das Jahr 2013 kann zum Entscheidungsjahr für den Durchbruch vieler dieser Technologien in den Unternehmen werden. Und wenn sich die Technologien wie Mobile-Computing, Cloud-Services, Multisourcing und soziale Netze als feste Bestandteile der Unternehmen durchsetzen, wird die Rolle der Unternehmens-IT definitiv eine andere sein, als sie heute ist.

Technologie-Wandel?
Technologie-Wandel?

Und wenn Ihr auch lieber vor dem Teller sitzt als darauf, empfehle ich Euch und Euren IT-Teams, sich auch die entsprechenden Skills  anzueignen. Wir seitens Glenfis haben uns bereits im letzten Jahr darauf vorbereitet, damit wir im 2013 voll für Euch da sein können. Egal wie Ihr dazu steht.

Das einzig sichere ist, dass auch am 31.12.2013 wieder Silvester gefeiert wird. Das haben auch alle Maya-Anhänger im letzten Jahr akzeptieren müssen. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Glück, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr.


 

2 Kommentare zu «Ist 2013 das Jahr der Entscheidung?»

  1. Hallo Herr Andenmatten,
    auch Ihnen, Ihrem Team sowie allen Mitlesern ein gesundes Neues.

    Richtig, der Jahreswechsel ist der Zeitpunkt, auch in dieser so schnellen Zeit doch mal kurz nachzudenken. Ein weiteres Ritual, besonders hier in Bayern, ist es “in Klausur” zu gehen. Nicht nur in Wildbad Kreuth, nein überall sieht man Manager in Jeans und mit Pfeiffe, die in irgendeinem tief verschneiten (in diesem Jahr ist es Kunstschnee) Tagungshotel andächtig verweilen. Habe selbst dieser Tage eine Klausur moderiert.

    Was sind die Erkenntnisse solcher Rückzüge? Nein, ich werde jetzt nicht die kundeninterne IT-Agenda hier auflisten – ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht:

    Ganz oben steht der Siegeszug der Mainframes. Mit der 1-Schichtenarchitektur werden die Kosten drastisch reduziert, Risiken gibt es faktisch nicht mehr und zuverlässig (also verfügbar) sind die Dinger auch ohne Clusterung und Change Management.

    Anwenderwünsche wird es nicht mehr geben, also Usability- und Ergonomiediskussionen über Barrierefreiheiten und mit Betriebsräten gehören der Vergangenheit an. Warum? Es gibt keine Anwender mehr, denn die Maschinen wird sich kaum ein kleineres bis mittleres leisten können und so konzentrieren sich die IT-Dienstleistungen auf wenige, jedoch professionelle Anbieter. Diese berücksichtigen nur noch aus Fachpersonal, was lästigen Quereinsteigern zumindest hier den Einstieg ohne Wissen in die IT erschwert.

    Private Geräte – ja die wird es auch in 2013 weiterhin geben, aber nicht mehr in der Unternehmens-IT. Denn der Begriff Netzwerk stirbt so langsam aus. LAN, WAN, WLAN, LTE, UMTS oder ähnliche Standards braucht daher niemand mehr, also reduzieren sich auch hier drastisch die IT-Kosten in den Unternehmen.

    Wohin mit den vielen Anwendungen? Folgerichtig werden die sukzessive überflüssig. SAM wird damit zu einer Disziplin aus grauer Vorzeit. Weil weder Hardware noch Software in größerem Stil gekauft und/oder lizenziert werden. Hoppla, ganze Stabsabteilungen in den IT-Organisationen können sich um gänzlich neue Themen kümmern.

    Auch die lästigen Fragen nach der Sourcing-Strategie muss niemand mehr beantworten, denn die stellen sich schlicht nicht. Die Re-Zentralisierung der Unternehmens-IT macht derartige Diskussionen obsolet. Somit gehen auch die Cloud-Anbieter zunehmend leer aus oder sie werden selbst zu Betreibern dieser Mainframes. Aber Vorsicht, jedes Byte Überkapazität verteuert gnadenlos das gerade zurück eroberte IT-Budget.

    Bleibt noch die Entwicklung neuer Anwendungen selbst. Da ausschließlich Assembler als gängige und allseits genutzte Programmiersprache auf den Mainframes zum Einsatz kommt, löst sich der Softwaremarkt komplett auf. Reste davon siedeln sich im Umfeld der Mainframe-Betreiber an und konzentrieren sich auf die Entwicklung von Funktionen und Prozeduren, die wirklich benötigt werden. Für neue Anwendungen selbst wird es in 2013 keinen Markt mehr geben.

    Das Jahr 2013 wird wohl tatsächlich ein Jahr der Entscheidungen und einschneidenden Veränderungen. Nach der versäumten ersten Dekade im neuen Jahrtausend wird nun langsam Zeit, dass die IT wirkliche Trends setzt.

    Das Ergebnis meiner Klausur zum Jahresanfang kann sich sehen lassen. Wahrscheinlich werden daraus eher die stillen Trends, denn ich habe es versäumt neue Buzzword zu erfinden (eine Grundvoraussetzung, um überhaupt gehört zu werden).

    Egal wie es letztlich kommen wird – es war, ist und bleibt spannend und abwechslungsreich in dieser unseren, meinen, IT-Branche

    ACHTUNG: Der Beitrag ist Realsatire (wollte nur sichergehen).

    Die besten Wünsche aus München,
    Peter Bergmann

  2. Hallo Herr Bergmann,

    vielen Dank. Ihre realsatirsiche Klausur kann sich sehen lassen. “Brave new world” kann ich da nur sagen.
    Und zum Glück dreht sich die Erde auch ohne IT weiter.
    Zum Glück kommt es ja immer anders als man denkt. Auf das freue ich mich immer diebisch.
    Herzliche Grüsse aus Zürich
    –Martin Andenmatten

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert