Voll im Trend: Die Welt spricht BPMN!

Irgendwo ist sicher in jeder Chef-Etage diese neue Welle bereits aufgeschlagen – BPMN oder ausgesprochen “Business Process Model and Notation” heisst der Trend der Stunde. Schön – wieder mal was neues. Aber muss man denn jedem neuen Guru blind hinterher laufen, nur weil es eben mal angesagt ist?

Die Welt beschäftigt sich derzeit intensiv mit BPMN
Die Welt beschäftigt sich derzeit intensiv mit BPMN

Prinzipiell nicht – das ist richtig. Was aber die Zukunft des Process Managements in Hinblick auf neue Trends und die damit verbundene Virtualisierung von bislang anorganischen Strukturen bringt, erfordert einen prozessualen Ansatz, der bereits im Grundsatz diesen neuen Anforderungen Rechnung trägt. Betrachten wir die obige Grafik (interaktiv erstellt über google.com/trends) für andere Frameworks wie ITIL(R) und COBIT(R), dann stellen wir fest, dass diese Themen inzwischen gut platziert wurden und zumindest der Informationshunger rückläufig ist. BPMN interessiert wohl inzwischen auch den letzten KMU-Prozessmanager, zumindest liest man sich im Internet offenbar in die Materie ein. Bemerkenswert übrigens, dass insgesamt mehr Suchanfragen aus der Schweiz bei Google abgesetzt wurden, als im gleichen Zeitraum in Deutschland.

BPMN tut sich derzeit noch etwas schwerer, sich einen gleichberechtigten Sonnenplatz unter den etablierten Frameworks zu erkämpfen. Aber die Zeichen mehren sich, dass trotz des open source-Charakters dieser Methode zur Prozessmodellierung die Zahl der Jünger stetig wächst. Selbst Tool-Anbieter und Workflow-Suiten überrennen sich gegenseitig mit integrierten BPMN-Werkzeugen und do-it-yourself Workflow-Engines. Der Markt ist bunt, aber nicht eben transparent. Vor allem im Bezug auf die Virtualisierung von Businessprozessen in künftigen Cloud- und SaaS-Strategien müssen oft noch Hausaufgaben gemacht werden. Die Entscheidung, wie künftig die Business-Prozesse designt und gemanagt werden sollen, ist von vielen Faktoren gleichzeitig abhängig. Und wer hier auf das falsche Pferd setzt, wird sich unter Umständen sehr bald wieder an der Startlinie finden – ohne die entscheidenden Vorteile des richtigen Werkzeuges kennen und schätzen gelernt zu haben.

so gehts auch ...© ABC@Work
so gehts auch …
© ABC@Work

Gänzlich unabhängig von der Frage nach dem richtigen Werkzeug für künftige Anforderungen im Prozessmanagement gehen die Prozessmodellierer im methodischen Ansatz von BPMN bereits viel tiefer mit ihren Fragen. Wie wird es mit BPMN künftig möglich sein, die erforderlichen Business Rules ohne grosse Umstände zu implementieren? Immerhin – in BPMN geht dies bereits mit Einschränkungen, in anderen Notationen allenfalls als Remark oder umständliche Spaghetti-Subroutine. Wo müssen die Process Engines in der Cloud laufen und welche Mechanismen stellen die Compliance sicher? Wie lassen sich die Verknüpfungen zwischen Business-Services und IT-Services möglichst deutlich zur gegenseitigen Optimierung abbilden?

In einschlägigen Foren sind die Diskussionen längst auf diese und ähnliche Themen fokussiert, mit denen sich ein althergebrachtes Prozess-Designtool auf Basis von “what You see is what You get” (was für ein Hohn im Zusammenhang mit Process Design 🙂 ) sicher nicht beschäftigt. Die BPMN-Community definiert, welche Funktionalitäten und Schnittstellen die geeigneten Werkzeuge haben müssen, um die Unterstützung der Business-Prozesse bestmöglich zu gewährleisten. Und hier sitzen nun fast gleichermassen Kenner von Businessprozessen als auch eingefleischte IT-ler am selben virtuellen Tisch zusammen….WOW! Hat man es endlich verstanden? Das Business gibt vor, wie ein sinnvolles Werkzeug aussehen sollte, das man bei der täglichen Arbeit auch tatsächlich mit Mehrwert einsetzen kann und will. Und die Tekkies bauen postwendend Erweiterungen für bestehende Lösungen. Wenn das diesmal wirklich funktioniert, wirkt dieser längst überfällige virtuelle Handshake zwischen Business und IT fast schon ein Akt der Versöhnung nach 40 Jahren IT-Dominanz und Eigenbrötlerei.

Schon früher haben es eben kleine, kundenorientierte IT-Innovatoren geschafft, gerade wegen dieser Orientierung an den Bedürfnissen des Business den grossen Haien das Leben schwer zu machen. Man denke hier nur an Linux, Open Office, Apple und wie sie alle heissen. Vordiktierte IT-Lösungen führen bei der “Untestützung” des Business Process Management ohnehin nicht mehr wie bislang gewohnt zur automatischen Kundenzufriedenheit. Man ist mündig geworden – und der Kunde wird endlich König.

Sowohl die Methode BPMN als auch die dazu benötigten Werkzeuge müssen sich mehr denn je den Anforderungen aus dem Business heraus stellen und anpassen. Ich bin sicher, dass hieraus in den nächsten Jahren grossartige Chancen zur dynamischen Prozess-Optimierung erwachsen, ohne deren Möglichkeiten die immer schnelleren Innovationszyklen und dynamischen Konsumentenanforderungen gar nicht mehr bedient werden können. Und wie Friedrich Schiller schon lange vor dem IT-Zeitalter mit Tintenfass und Feder für uns fest hielt: “wer nicht mit der Zeit geht – der geht mit der Zeit”. Wie wahr.

Falls Sie mehr über BPMN 2.0 wissen wollen – nehmen Sie sich doch einfach an unserem kostenlosen Webinar am 26.3. teil: Hier gehts zur Anmeldung

 

 

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