GlobalSourcing

Was ist und beinhaltet Sourcing eigentlich?

Eine Definition von Outsourcing ist beispielsweise folgende (nach Wikipedia): Outsourcing bzw. Auslagerung bezeichnet in der Ökonomie die Abgabe von Unternehmensaufgaben und -strukturen an externe oder interne Dienstleister. Es ist eine spezielle Form des Fremdbezugs von bisher intern erbrachter Leistung, wobei Verträge die Dauer und den Gegenstand der Leistung fixieren. Das grenzt Outsourcing von sonstigen Partnerschaften ab.

Inhouse-Outsourcing
Inhouse-Outsourcing

Nun, es gibt unterschiedlichste Sourcing Varianten, untenstehend eine kurze Auflistung (unvollständig):

  1. Tactical outsourcing – Hauptfokus ist hier Kosteneinsparung
  2. Transitional outsourcing – hier übernimmt der Outsourcer eine laufende (alte) Umgebung und die interne Kräfte werden auf eine neue Umgebung fokussiert, welche diese dann aufbauen und eine Migration auf diese durchführen.
  3. Transformational outsourcing – wird u.a. für BPO (Business Process Outsourcing) verwendet
  4. Globales Outsourcing – dies ist ein Outsourcing zu einem globalen Service Providers, welcher globale Delivery Modelle verwendet, in der Regel werden die Services von „low cost“ – Ländern geliefert.
  5. Out-tasking – dabei wird nur ein bestimmter Bereich der IT ausgelagert, ohne dass die internen Assets und Mitarbeiter mitgehen
  6. Back Sourcing – dieses Szenario finden bei der Beendigung eines Outsourcingvertrages statt, wenn der Kunde entscheidet, die ausgelagerten Bereiche wieder zu internaliseren.
Sourcing-Task
Sourcing-Task

Ebenso werden in der Fachpresse die weiteren Begriffe verwendet wie u.a.

  1. Onshore Outsourcing – dies wird für ein Outsourcing innerhalb des gleichen Landes verwendet
  2. Near shore – dies wird für ein Outsourcing innerhalb des gleichen Kontinentes (z.B. Polen, Spanien, Tschechoslowakei) verwendet
  3. Off shore – dies wird einen Service Provider verwendet, welcher ein Grossteil der operativen Arbeiten in geografisch anderen Kontinenten (z.B. Asien) durchführt.

 

Gewisse Firmen wählen ebenfalls eine Multiprovider Strategie versus eine Single Provider Strategie aus. Dies erhöht jedoch die Komplexität des Outsourcings, kann jedoch aus einer Unternehmenssicht sinnvoll und bewusst gewählt sein.

Wie unterscheidet sich Cloud – Outsourcing vom „traditionellen“ Outsourcing eigentlich?

Es gibt verschiedene Unterschiede zwischen den beiden Kategorien. Anhand von folgende Treibern werden die Unterschiede sichtbarer:

Treiber Cloud Outsorucing Klassisches Outsourcing
Time to market Zeitnahe, automatisierte Beschaffung nach Bedarf und ohne manuelle Interaktion mit dem Anbieter beschaffen. Für einige Service-Komponenten
Zugang Zugang über Netzwerke any time, any place, any device. Für einige Service-Komponenten
Ressourcen-Pooling Ressourcen des Anbieters werden gebündelt betrieben und je nach Bedarf dynamisch einem Kunden zugeteilt. Nicht für alle Komponenten
Nachfrage – Elastizität Ressourcen können innert kurzer Zeit dem Bedarf entsprechend nach oben oder unten angepasst werden. Sehr begrenzt, eher nein.
Billing/Verrechnung Der Umfang der Nutzung eines Cloud-Angebots wird gemessen und dient als Basis für die Abrechnung. Reine CAPEX, Upfront

 

Sourcing People
Sourcing People

Womit beginne ich?

Wie beginne ich ein solches Vorhaben? Genügt es, dass ich 2 – 3 mir bekannte Outsourcing Firmen anschreibe? Nun, dies ist eine Möglichkeit, jedoch empfehle ich ein strukturiertes „top down“ Vorgehen. Dies heiss konkret:

  1. Phase „Strategie“, ca. 1-2 Monate
    1. Assessement
    2. Definitionen
    3. Scoping
  2. Phase „Selection“, ca. 3 – 6 Monaten
    1. Selection
    2. Due Dilligence
    3. Contracting
    4. Transition
  3. Phase „Partnership“, Vertragsdauer
    1. Contract Management

 

Wenn ein Outsourcing Vorhaben für alle Parteien erfolgreich durchgeführt werden soll, sollten die obigen Schritte eingehalten werden. Je nach Umfang und Typ des Outsourcings kann ein solches Vorhaben im Normalfall 3 – 8 Monate dauern; bei umfangreichen, globalen Outsourcing sogar mehrere Jahre.

 

Was sind die Benefits…und Risiken?

Natürlich ist ein solches Unterfangen nicht zu unterschätzen. Es gibt auf dem Weg zum Outsourcing etliche Hindernisse zu beseitigen resp. zu minimieren. Dies sind u.a.

  • Widerstand der internen Mitarbeiter
  • Negative Kundereaktionen
  • Kritikalität des zu outsourcenden Prozess ist zu hoch
  • Verlust oder weniger Kontrolle über die IT-Bereiche

 

Auf der Gegenseite sind natürlich Mehrwerte, welche mit den Risiken abzuwägen sind, dies sind v.a.:

  • Reduktion der IT – Kosten
  • Fokus auf die Kernkompetenzen
  • Kürzere Durchlaufzeiten für neue Services und Produkte
  • Verbesserungen der IT Services
  • Zugang zu spezialisiertem IT – Knowhow

 

Fazit

Ein solches Vorhaben benötigt ein umsichtiges Handeln, d.h. alle Stakeholder müssen in ein solches Vorhaben involviert werden, sei es der CEO, CIO, CFO, COO, CSO, HR, Legal, Einkauf, Compliance Manager und die betroffenen Service Owner. Eine Reduktion der Risiken kann mit Training, Ausbildung (bis hin zu Zertifizierungen) sowie einem Management Committement und dessen Fokus erfolgen. Flankierend sollten auch Richtlinien zu einer Sourcing Governance, Prozessen und Kontroll- Mechanismen aufgebaut und implementiert werden. Dies garantiert noch nicht, dass ein Outsourcing erfolgreich sein wird, sind aber kritische Erfolgsfaktoren, welche ein solches Unterfangen unterstützen.

1 Kommentar zu «Was ist und beinhaltet Sourcing eigentlich?»

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