Digitale Betriebsmodelle und Business Relationship Management – Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit in der Datenökonomie

Die digitale Transformation verändert die Art und Weise, wie Unternehmen Wert generieren. Daten sind nicht länger nur ein Nebenprodukt der Geschäftsaktivitäten, sondern ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. In der neuen Datenökonomie entstehen durch unternehmensübergreifende Datenräume und den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) völlig neue Geschäftsmodelle. Doch um diese Potenziale zu erschliessen, benötigen Unternehmen ein belastbares digitales Betriebsmodell. Ebenso entscheidend ist die Rolle des Business Relationship Managers (BRM), der als Brückenbauer zwischen Business und Technologie agiert und den strategischen Nutzen der digitalen Transformation sichert.

Datenräume und digitale Betriebsmodelle – die neue Währung der Wirtschaft

Die Schaffung digitaler Datenräume ist eine zentrale Voraussetzung für die Monetarisierung von Daten und die Entwicklung neuer datengetriebener Geschäftsmodelle. Datenräume, wie sie beispielsweise durch Gaia-X oder andere Initiativen definiert werden, ermöglichen den sicheren, souveränen und interoperablen Austausch von Daten zwischen Unternehmen und Partnern. Dieser Ansatz erlaubt es, Daten als gemeinsame Ressource zu nutzen, ohne dass die Kontrolle über sie verloren geht.

Für Unternehmen, die sich an dieser neuen Wertschöpfung beteiligen wollen, sind digitale Betriebsmodelle unerlässlich. Diese Modelle regeln nicht nur den technischen Austausch von Daten, sondern auch die organisatorischen, rechtlichen und strategischen Rahmenbedingungen. Ohne ein robustes digitales Betriebsmodell bleibt die Nutzung von Datenräumen fragmentiert und ineffizient. Unternehmen müssen daher klare Governance-Strukturen etablieren, um den sicheren Umgang mit Daten sicherzustellen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Innovationsfähigkeit zu steigern.

Zudem sind Daten nicht nur innerhalb eines Unternehmens relevant – ihre wahre Stärke entfaltet sich, wenn sie unternehmensübergreifend genutzt werden. Dadurch entstehen datengetriebene Ökosysteme, in denen Unternehmen in Echtzeit auf relevante Informationen zugreifen und dadurch Prozesse automatisieren, neue Services entwickeln und Wettbewerbsvorteile erzielen können.

Der Business Relationship Manager als Schlüsselrolle in der digitalen Transformation

In dieser neuen Datenökonomie reicht es nicht aus, nur technologische Lösungen bereitzustellen – sie müssen mit den Geschäftsanforderungen verzahnt und strategisch genutzt werden. Hier kommt der Business Relationship Manager (BRM) ins Spiel. Der BRM ist nicht nur eine Schnittstelle zwischen Business und IT, sondern eine zentrale Instanz, die sicherstellt, dass digitale Initiativen im Einklang mit den Unternehmenszielen stehen.

In datengetriebenen Unternehmen übernimmt der BRM unter anderem folgende Aufgaben:

  • Strategische Partnerschaften aufbauen: Datenräume funktionieren nur durch vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der BRM sorgt dafür, dass Partnerunternehmen gemeinsame Wertschöpfungsmodelle entwickeln und Daten sicher sowie effizient nutzen können.
  • Datengetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen: Durch enge Zusammenarbeit mit den Fachbereichen stellt der BRM sicher, dass Daten nicht nur gesammelt, sondern aktiv zur Optimierung und Innovation von Geschäftsprozessen genutzt werden.
  • Governance und Compliance sicherstellen: Der BRM koordiniert regulatorische Anforderungen, Sicherheitsrichtlinien und Unternehmensrichtlinien, um sicherzustellen, dass datenbasierte Wertschöpfung im Rahmen der gesetzlichen und ethischen Vorgaben erfolgt.
  • Technologie als Business Enabler etablieren: Statt Technologie als reinen Kostenfaktor zu sehen, verschiebt der BRM den Fokus darauf, wie IT-Investitionen einen messbaren Mehrwert für das Unternehmen generieren können.

Ohne diese strategische Rolle bleibt der Datenaustausch oft ineffizient, und Unternehmen verpassen die Chancen, die sich durch datengetriebene Geschäftsmodelle bieten.

Governance als Erfolgsfaktor für Datenräume

Damit Datenräume langfristig erfolgreich etabliert werden, sind klare Governance-Mechanismen erforderlich. Dies umfasst:

  • Datenzugriffs- und Nutzungsrechte: Wer darf welche Daten nutzen, und unter welchen Bedingungen?
  • Sicherheitsmechanismen: Wie wird sichergestellt, dass sensible Unternehmensdaten geschützt bleiben?
  • Compliance-Vorgaben: Wie lassen sich gesetzliche Anforderungen wie der Data Governance Act, GDPR oder branchenspezifische Vorgaben in das Betriebsmodell integrieren?
  • Wirtschaftliche Anreizsysteme: Wie kann ein fairer und nachhaltiger Austausch von Daten gewährleistet werden?

Ein strukturiertes Business Relationship Management spielt eine essenzielle Rolle, indem es sicherstellt, dass alle Beteiligten – vom Business über die IT bis hin zu externen Partnern – auf gemeinsame Ziele hinarbeiten und Daten nicht nur gesammelt, sondern wertschöpfend genutzt werden.

Warum ein digitales Betriebsmodell über den Erfolg entscheidet

Die Einführung eines digitalen Betriebsmodells ist weit mehr als eine technologische Entscheidung – es ist eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen, die datenbasierte Geschäftsmodelle skalieren möchten, benötigen klare Prozesse, Strukturen und Verantwortlichkeiten.

Ein effektives digitales Betriebsmodell sorgt dafür, dass:

  • Daten effizient genutzt und geteilt werden können, ohne Sicherheitsrisiken einzugehen
  • Technologische Innovationen nicht isoliert bleiben, sondern aktiv in Geschäftsprozesse integriert werden
  • Die IT-Organisation nicht nur als Dienstleister, sondern als strategischer Partner agiert
  • Regulatorische Anforderungen transparent in Betriebsabläufe eingebunden werden

Dabei darf nicht nur die eigene Unternehmensstruktur im Fokus stehen. In einer vernetzten Datenökonomie müssen auch externe Partner und Stakeholder in Governance- und Betriebsmodelle eingebunden werden.

Fazit: Die Zukunft gehört datengetriebenen Unternehmen mit starker BRM-Funktion

Die digitale Transformation ist nicht nur eine technologische, sondern vor allem eine organisatorische Herausforderung. Unternehmen, die sich langfristig erfolgreich in der neuen Datenökonomie positionieren möchten, müssen:

  1. Ein digitales Betriebsmodell etablieren, das datengetriebene Wertschöpfung ermöglicht.
  2. Datenräume nutzen, um den sicheren und effizienten Austausch von Informationen zu gewährleisten.
  3. Ein starkes Business Relationship Management implementieren, um die Brücke zwischen Technologie und Business zu schlagen.
  4. Klare Governance-Mechanismen schaffen, um regulatorische, ethische und wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern.

Unternehmen, die diese Elemente frühzeitig umsetzen, sichern sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern schaffen auch eine nachhaltige Grundlage für datenbasierte Innovationen und strategische Partnerschaften.

Die Rolle des BRM wird dabei entscheidender denn je: Als Architekt strategischer Zusammenarbeit und Treiber von Innovation sorgt er dafür, dass digitale Transformation nicht nur eine technische Initiative bleibt, sondern zu nachhaltigem Geschäftserfolg führt.

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