Cloud Computing ist die neue Selbstverständlichkeit in der IT. Die digitale Transformation kann nur mit Cloud Computing realisiert werden. Wer etwas von sich hält, hat mindestens schon erste Erfahrungen mit der Cloud gesammelt, um mitreden zu können. Cloud ist das magische Zauberwort: wenn man nicht weiss, wie etwas umgesetzt werden soll, dann bezieht man es einfach aus der «Cloud».
Die Vorteile, welche mit dem Einsatz von Cloud versprochen werden, sind unwiderstehlich. Nicht nur für das Business, erst recht auch für den vom Kostendruck gebeutelten IT-Manager: schneller, besser, billiger. Wenn da nicht die ganz vom Tisch zu fegenden Vorbehalte wären, welche dem Cloud Computing anhaften. Wie steht es nun um die Sicherheit und Datenschutz? Weiss ich, wo meine Daten letztlich gespeichert sind und habe ich auch wirklich die Kontrolle darüber, wer wann was mit diesen Daten macht?
Fragen über Fragen werden mit viel Unwissenheit beantwortet. Darum tut Aufklärung hier wirklich not. Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten an, das Verständnis rund um die Cloud zu verbessern: Eine theoretische Ausbildung zum Studium der Cloud-Modelle oder aber der Sprung ins kalte Wasser durch «Wagnis» in der gelebten Praxis. Beide Varianten überzeugen nicht wirklich. Bei der reinen Theorie ist man oft versucht, sich einzureden, dass es ja doch nicht viel anders als die traditionelle IT oder das bekannte Outsourcing darstellt. Beim «Wagnis» Praxis steht leider einiges auf dem Spiel, wobei die Kosten wohl das am ehesten zu vernachlässigende Lehrgeld darstellt. Wählt man eine einfache und für das Business unbedeutende Umgebung, ist der Effekt nicht sichtbar. Baut man auf einer business-kritischen Umgebung auf, ist das Risiko schwer abschätzbar.
Es gibt nun eine völlig neue Variante, Erfahrungen mit Cloud Computing zu sammeln, welche eine Kombination von beidem darstellt: Die Business Simulation «Cloud Computing» von G2G3. Wir seitens Glenfis bauen sehr stark auf diese Art von Lernmethoden. Mit Business-Simulationen können Räume geschaffen werden, in denen die Teilnehmenden lernen, experimentieren und umsetzen. Sie erhalten dadurch die einmalige Chance, Konsequenzen ihrer Entscheidungen im spielerischen Umfeld direkt und hautnah zu erleben.
Am Donnerstag, den 7. April 2016 luden wir IT Spezialisten von verschiedenen grossen und mittleren Organisationen der Schweiz ins Hotel Thessoni in Regensdorf ZH zu einer ersten Pilot Simulation mit Cloud Computing ein. Wir haben alle Teilnehmer auf eine Reise mitgenommen, die vom klassischen Onsite-Betrieb von Applikationen und Infrastrukturen über mehrere Zyklen hin zu einer agilen und dynamischen Cloud-Lösung geführt hat. Die Kenntnisse und Erfahrungen mit Cloud waren unterschiedlich und die Teilnehmer waren sowohl Vertreter von Cloud Anbietern wie aber auch Cloud Kunden Organisationen.
Das Simulationsumfeld war eine globale Effektenbörse mit vier Standorten – in Amerika, Europa, Asien und Afrika. Alle Standorte betreiben einen eigenen Effektenhandel, einerseits Online via Internet aber auch durch Wertschriftenhändler am Telefon zu Bürozeiten. Jede Business-Unit der einzelnen Standorte war bestrebt, das Business auszubauen und mehr Gewinn zu erwirtschaften. Dies kann entweder durch neue Funktionen respektive neudeutsch «Capabilities», oder aber andererseits durch Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung im Betrieb.
Jeder Standort hat ein Portfolio Management Team, ein Development Team sowie ein Betriebsteam. Neue Lösungen müssen mit dem Business abgestimmt, entwickelt und auf einer Infrastruktur betrieben werden. Gemeinsam versuchen die Teams, die vorgegebenen Businessziele zu erreichen – jeder im Rahmen seiner Grenzen, wie wir dies auch in unserem Geschäftsalltag kennen.
So ist es zu Beginn nicht möglich, unterschiedliche Applikationen auf fremden Systemen zu installieren. Systemausbauten werden lokal angeordnet, wenn sich dort Engpässe ergeben. Eine Gesamtsicht der verfügbaren CPUs und der Storages wurde erst im Verlaufe der Simulation transparent. Es wurde auch offensichtlich, dass verschiedene Business-Units die gleichen Anwendungen entwickeln lassen, ohne voneinander zu Kenntnis zu haben.
In den nächsten Runden wurde erkannt, wieviel ungenutzte Infrastrukturen insbesondere im Entwicklungsumfeld brachliegen. Mit dem Aufbau erster Private Clouds konnten Ressourcen freigeschaufelt werden. Das Team war auch in der Lage, kurzfristig auf Kapazitätsanfragen zu reagieren. Und die gemeinsame Nutzung von gleichen Anwendungen hat die Implementationszeit bei den Standorten merklich verringert.
In der letzten Runde wurden IaaS und SaaS Cloud Lösungen von externen Providern hinzugezogen. Dies aber erst nach vorgängiger Abklärung der Kritikalität und der Schutzbedarfsanforderungen. Damit konnten die Kostenvorteile der unterschiedlichen Anbieter genutzt werden. Das Team hat über die drei Runden die Business-Kosten pro CPU um ca. 70% senken und die Auslastung der Infrastrukturen mehr als verdoppeln können. Eine stolze Leistung und eine eindrückliche Demonstration, was Cloud Computing zu leisten vermag.
Nicht die Technik stand in der Simulation im Vordergrund, sondern die notwendige Zusammenarbeit und Agilität, welche durch die gewonnene Dynamik mit Cloud Computing gewonnen werden konnte. Oder wie dies Eyup Koç von Swisscom zusammengefasst hat: «Ich war sehr beeindruckt, wie schnell man ein heterogenes Team auf die wichtigsten Erfolgsfaktoren einschwören kann».
Die Cloud Computing Simulation setzen wir im Rahmen unser Coaching- und Ausbildungsaufträgen bei Kunden ein. Es ist ein wahrer Eisbrecher in der sonst oft so schwierigen und plakativen Diskussion rund um die Cloud